30.09.2024

Interkultuelle Wochen 2024: Drei Religionen ein Gott- Judentum, Christentum, Islam

 

Am 24.09.2024 fand im Martin Luther Kinghaus in Hoyerswerda  ein Vortrag zum Thema "3 Religionen, ein Gott" statt. Der Vortrag widmete sich den Unterschieden und Gemeinsamkeiten der drei großen Weltreligionen: Judentum, Christentum und Islam. Der Vortrag wurde von Pfarrer Jörg Michel  gehalten. Insgesamt nahmen über 20 Personen aus vielen Ländern an der Veranstaltung teil.
Das Hauptziel des Vortrags bestand darin, die wesentlichen Unterschiede sowie die verbindenden Elemente der drei Religionen zu beleuchten. Zu Beginn wurden die Grundlagen des Monotheismus erklärt, bei dem alle drei Religionen an einen einzigen Gott glauben.

Gemeinsame Elemente der Religionen

Herr Michel hob hervor, dass alle drei Religionen ihre Wurzeln in der Abrahamischen Tradition haben. Abraham wird sowohl im Judentum als auch im Christentum und Islam als Stammvater angesehen. Zu den weiteren Gemeinsamkeiten gehören:

  1. Monotheismus: Glaube an einen einzigen Gott.
  2. Heilige Schriften: Jede Religion besitzt einen zentralen Text – die Tora im Judentum, die Bibel im Christentum und der Koran im Islam.
  3. Propheten: Alle drei Religionen erkennen Propheten als Vermittler göttlicher Botschaften an. Besonders Abraham und Moses sind in allen drei Religionen wichtige Figuren.
  4. Ethik und Moral: Es bestehen Ähnlichkeiten in der Betonung von Mitmenschlichkeit, Nächstenliebe und dem Streben nach Gerechtigkeit.
  5. Endzeitvorstellungen: Alle Religionen haben eine Idee vom Jüngsten Tag und einem Leben nach dem Tod.


Trotz der vielen Gemeinsamkeiten hob Hr. Michel auch die signifikanten Unterschiede hervor:

  1. Gottesbild und Offenbarung:
    • Im Judentum und Islam wird Gott als unteilbar und rein monotheistisch betrachtet.
    • Im Christentum jedoch wird die Dreifaltigkeit – Gott als Vater, Sohn (Jesus Christus) und Heiliger Geist – geglaubt, was eine wesentliche Abweichung von den anderen beiden Religionen darstellt.
  2. Rolle von Jesus:
    • Im Christentum ist Jesus der Sohn Gottes und der Erlöser der Menschheit.
    • Im Islam wird Jesus als wichtiger Prophet angesehen, jedoch nicht als Gottessohn.
    • Im Judentum hat Jesus keine religiöse Bedeutung.
  3. Heilige Schriften:
    • Obwohl sich die Bibel und der Koran auf ähnliche Geschichten und Personen beziehen, unterscheiden sich ihre Inhalte und Interpretationen deutlich.


Nach dem Vortrag fand auch eine Diskussion statt, bei der die Teilnehmer*innen Fragen stellten und über ihre eigenen religiösen Erfahrungen sprachen. Besonders interessiert waren die Teilnehmer*innen an den unterschiedlichen Interpretationen von Gott und der Rolle von Ritualen, Fastenzeiten, Feiertagen in den drei Religionen. Während Christ*innen den Sonntag als Feiertag haben, ist es für Muslime der Freitag. Mehrere Teilnehmer*innen betonten, dass ein solches Forum dabei hilft, Vorurteile abzubauen und das gegenseitige Verständnis zu fördern.
Der Vortrag verdeutlichte eindrucksvoll, wie die drei Religionen trotz bedeutender Unterschiede auf gemeinsamen Werten und Prinzipien beruhen. Das Gespräch zwischen den Zuhörer*innen und Hr. Michel trug dazu bei, einen interreligiösen Dialog zu fördern und das Bewusstsein für die Vielfalt und die Gemeinsamkeiten der Religionen zu schärfen.

WICHTIG: NICHT die Religionen sind Auslöser von Kriegen - sondern es sind Menschen, die diese missbrauchen!

Die Veranstaltung war ein Projekt der RAA Hoyerswerda/Ostsachsen e.V., Hoyerswerda hilft mit Herz und Immigrant Networks Hoyerswerda e.V.