11.12.2024

Leitungswechsel Im ZCOM

 

Lernen, Forschen, Gestalten: Zwischenbilanz und Ausblick des Zuse-Computer-Museums als Bildungsquelle
Andrea Prittmann

Das ZCOM Zuse-Computer-Museum birgt ein enormes Potential für Bildungsthemen, sowohl innerhalb der Stadt als auch in die darüberhinausgehende Region, besonders in Bezug auf den Anpassungsprozess innerhalb des Strukturwandels und der Digitalisierung aller Lebensbereiche. Neben der Vermittlung von Wissenschaftsgeschichte und der Stärkung des kulturellen Angebotes in der Region ist es ein wichtiger Partner für die Berufsorientierung, Fachkräftesicherung und die Verminderung von Bildungsverlierern durch die Bereitstellung seiner niedrigschwelligen Angebote. Daneben bewirkt das ZCOM medienpädagogischen Kompetenzausbau und Begeisterung für Themen des MINT-Bereichs und angrenzender Disziplinen. Dafür erfolgte im Vorfeld die Vernetzung mit ansässigen Unternehmen (Leadec, Pewo, BASF, TDDK…) ebenso wie die mit Hochschulen und Universitäten bzw. integrierten Instituten (TU Dresden, Charité, Hochschule Zittau Görlitz, Barkhauseninstitut…). Durch die Entwicklung neuer Formen der kulturellen Partizipation stärkt es die Demokratie, indem es eine offene, interaktive Plattform bietet, auf der die Teilnehmenden selbstständig reflektieren und kritisch über die Auswirkungen digitaler Technologien auf die Gesellschaft nachdenken können.

Das ZCOM Zuse-Computer-Museum als Bildungsort vermittelt Wissen und regt den individuellen Lernprozess an. Es ist ein Ort der Begegnung mit Geschichte, Kunst, Wissenschaft und Kultur, der es ermöglicht, durch Objekte, Ausstellungen und interaktive Elemente zu lernen, zu reflektieren und sich inspirieren zu lassen. In diesem Sinne geht es als außerschulischer Lernort über den traditionellen Unterricht hinaus und fördert eine vertiefte Auseinandersetzung mit Themen in einer oft multimedialen und praxisorientierten Form. Hervorzuheben ist die einzigartige Kombination aus Geschichte, Technik und Kunst. Es ist nicht nur ein Ort, um historische Computer zu bestaunen, sondern auch ein Ort, um die Entwicklung der digitalen Welt zu verstehen und sich mit den Chancen und Risiken der digitalen Transformation auseinanderzusetzen. Dabei spielen die medienpädagogische Bildung sowie der digitale Kompetenzaufbau eine besondere Rolle bei den angebotenen Vermittlungsformaten. Das innovative Ausstellungskonzept wurde bereits mit dem Sächsischen Museumspreis und die pädagogische Arbeit mit dem Sächsischen Medienpädagogischen Preis ausgezeichnet.

Das Bildungsangebot des ZCOM hat eine besondere Bedeutung für die junge Generation, aber auch für Senior*innen, insbesondere im Hinblick auf den Ausbau von Kompetenzen durch vielfältige Angebote. Das Zuse-Computer-Museum bietet jungen Menschen eine einzigartige Lernumgebung, in der sie ihre Fähigkeiten und Kenntnisse in den Bereichen Informatik, Technik und digitale Medien erweitern können. Das Museum ist mehr als nur eine Ausstellung. Durch seine Workshops/Open Labs zur Programmierung, durch die Nutzung digitaler Tools, den Einsatz von Robotern und durch die anschauliche Darstellung der IT-Geschichte bietet es eine ideale Ergänzung zum schulischen Unterricht. Thematische Schwerpunkte können vertieft und neues Wissen erworben werden. Durch das Experimentieren und Ausprobieren können junge Menschen praktische Erfahrungen sammeln und eigene Ideen umsetzen, die im Unterricht oft zu kurz kommen. Das ZCOM vermittelt wichtige digitale Kompetenzen, die in der gegenwärtigen Zeit für nahezu jeden Berufszweig unverzichtbar sind. Dazu gehören Medienkompetenz, Datenschutz und sicherer Umgang mit digitalen Medien. Dies ist aber nicht nur für die junge Generation wichtig, sondern auch für die 55+ Bewohner*innen der Stadt. Mittels Peer to Peer Ansatz erklären sich Senior*innen als Technikbotschafter*innen gegenseitig Funktionen und Möglichkeiten innerhalb von Smartphone, Tablet & Co. Sie unterstützen sich bei der digitalen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und fördern ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden.  

Ich wünsche dem Team des ZCOM alles Gute für die Zukunft und dem Museum eine weiterhin wachsende Bedeutung auf dem Weg der erfolgreichen Gestaltung des Wandels für Hoyerswerda, die Lausitz und darüber hinaus. Dafür ist die Integration des ZCOMs in Hinblick auf städtebauliche sowie handlungsorientierte Konzepte seitens der Stadtverwaltung und den städtischen Akteuren von enormer Bedeutung. Deshalb danke ich allen Projekt- und Kooperationspartner*innen (RAA, Kufa, ZooKultur GmbH, Stadt Hoyerswerda, Lautech, AWO…) für die gute Zusammenarbeit und den konstruktiven Austausch bei der Entwicklung von zukunftsorientierten Ideen und Projekten sowie deren Umsetzung für die Stadt.

Macht zusammen mit dem ZCOM weiter so, damit die Region nicht nur eine Chance hat, sondern glänzt!

Bild: ZCOM