05.05.2025

Schüler*innen für reflektierte Mediennutzung sensibilisieren

 

In Zeiten der digitalen Vernetzung nimmt die Nutzung von Medien bei Kindern und Jugendlichen stetig zu. Während digitale Medien viele Chancen zur Bildung und sozialen Vernetzung bieten, werden auch die negativen Auswirkungen immer deutlicher sichtbar. Besonders der unreflektierte und zum Teil exzessive Umgang mit digitalen Inhalten führt zu vielfältigen Problemen, die das schulische, soziale und psychische Wohlbefinden betreffen.
Viele Kinder und Jugendliche nutzen digitale Medien wie Videospiele, TikTok, Instagram und ähnliche Plattformen täglich über vier bis fünf Stunden. Dabei fehlt es oft an Medienkompetenz und einem bewussten, reflektierten Umgang mit den Inhalten. Persönliche Daten, Fotos und Informationen werden unbedacht veröffentlicht, ohne sich über die Konsequenzen im Klaren zu sein. Dies führt zu Problemen im Bereich des Datenschutzes, der Selbstdarstellung sowie zu Verletzungen der Rechte am eigenen Bild.
Besonders besorgniserregend sind Phänomene wie Sexting und Cybermobbing. Sie gehören mittlerweile zur Lebensrealität vieler junger Menschen. Betroffene leiden oft unter psychischer Belastung, sozialem Rückzug und einem deutlichen Abfall der schulischen Leistungen. Auch die zunehmende Medienabhängigkeit ist ein ernstzunehmendes Problem. Langes Spielen bis in die Nacht hinein führt zu akutem Schlafmangel, was sich wiederum negativ auf Konzentrationsfähigkeit, Motivation und Verhalten im Unterricht auswirkt. Soziale Interaktionen mit Gleichaltrigen nehmen ab, Hobbys werden vernachlässigt, das Aggressionspotenzial steigt und das allgemeine Leistungsniveau sinkt spürbar.
Um diesen Entwicklungen wirksam entgegenzuwirken, bedarf es gezielter Präventionsmaßnahmen und Aufklärungsarbeit im schulischen Kontext. Wichtig ist es, mit den Kindern und Jugendlichen offen über Risiken zu sprechen, Bewusstsein zu schaffen und sie durch Projekte und Workshops mit qualifiziertem Fachpersonal für eine verantwortungsvolle Mediennutzung zu sensibilisieren. Medienbildung soll dabei nicht nur Wissen vermitteln, sondern vor allem zur kritischen Auseinandersetzung mit digitalen Herausforderungen anregen.
Besonders effektiv sind Maßnahmen, die alle Beteiligten einbeziehen – nicht nur die Schüler*innen, sondern auch Eltern und Lehrkräfte. Elternabende, Informationsveranstaltungen und Workshops bieten die Möglichkeit, sich gemeinsam über Gefahren und Lösungsansätze auszutauschen. Sehr gute Erfahrungen wurden dabei mit Projekten wie „Social Web macht Schule“, den „Medienprojekten Sachsen“ sowie der Polizeidirektion Görlitz (PIT – Prävention im Team) gemacht. Diese Initiativen bieten zielgruppengerechte Präventionsangebote von der Grundschule bis hin zur Berufsschule. Auch kreative Ansätze, etwa durch Theaterstücke zu Themen wie Cybermobbing oder Medienabhängigkeit, haben sich als sehr wirkungsvoll erwiesen – beispielhaft zu nennen ist hier das Ensemble „Theaterspiel“.
Der bewusste und reflektierte Umgang mit digitalen Medien ist eine zentrale Zukunftsaufgabe. Nur durch gemeinsames Handeln aller Beteiligten – Schule, Elternhaus und außerschulische Partner*innen – kann eine nachhaltige und positive Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen aufgebaut werden. Die Koordinierungsstelle Bildung hilft Ihnen gern bei Fragen oder der Kontaktvermittlung weiter.

Statement einer Schulsozialarbeiterin einer Hoyerswerdaer Schule