25.09.2025

Stark statt brutal – 6. Klassen der Oberschule Hoyerswerda setzen ein Zeichen „Aktiv gegen Gewalt“

 

Am 17. und 18. September stand für die 6. Klassen ein ganz besonderes Projekt auf dem Stundenplan: „Aktiv gegen Gewalt“. Zwei Tage lang beschäftigten sich die Schüler*innen intensiv mit der Frage, was Gewalt eigentlich ist, welche Formen es gibt und wie man Konflikte friedlich lösen kann.
Gemeinsam wurde gesammelt und unterschieden: körperliche Gewalt (z. B. Schubsen, Schlagen, Festhalten) und psychische Gewalt (z. B. Beleidigen, Ausgrenzen, Drohen). Schnell wurde klar: Gewalt hat immer Konsequenzen – nicht nur für die Opfer, sondern auch für die Täter.
Ein Höhepunkt war das sogenannte Bonbonspiel. Anstatt einfach höflich zu fragen „Gibst du mir bitte das Bonbon?“, wurden Finger aufgebogen, Arme verdreht oder Druck ausgeübt. Nur wenige wählten den freundlichen Weg. Bei der Auswertung stellten die Trainer die spannende Verbindung zum Alltag her: Auch bei wichtigen Entscheidungen im Leben ist es oft klüger, respektvoll und fair vorzugehen.
In einer weiteren Einheit beschäftigten sich die Kinder mit ihrem „Zug des Lebens“: Welche Ziele habe ich? Welche Träume? Wer unterstützt mich auf meinem Weg? Die Botschaft war eindeutig: Jeder gestaltet sein Leben selbst, mit Hilfe von Eltern, Schule und Freunden.
Ein zentraler Teil war auch das Thema Selbstschutz. Die Schüler*innen übten, in einer Gefahrensituation ruhig zu bleiben, sich Hilfe zu holen und klare Grenzen zu setzen. Mit viel Spaß wurde die Abwehrstellung trainiert – sogar mit einer Schaumstoffkeule. Anschließend drückten die Kinder aus, wie sie sich dabei gefühlt hatten.
Anhand des „Erbsenkopfes“ – einer Figur voller Wut und Aggression – wurde darüber gesprochen, warum Menschen gewalttätig werden. Beim Flaschendrehen beantworteten die Kinder die Frage: „Was macht mich wichtig und wertvoll?“. Auch Mitschüler*innen gaben einander Rückmeldungen – eine Übung, die Mut machte und das Selbstbewusstsein stärkte.
Am zweiten Tag standen Wertevorstellungen im Mittelpunkt. Jede Klasse überlegte, welche Werte für ein gutes Miteinander wichtig sind und wählte am Ende sechs gemeinsame Klassenwerte, die nun als Leitlinien im Schulalltag dienen sollen.

Die zwei Projekttage haben gezeigt:

  • Aggressionen entschleunigen und beenden ist möglich!
  • Eigenes Verhalten reflektieren und Gefühle aushalten ist wichtig!
  • Gefahren früh erkennen und vermeiden schützt uns!

Ein herzliches Dankeschön geht an die Trainer des Gewaltpräventionszentrums, die mit vielen praktischen Übungen, klaren Anleitungen und einer Portion Humor die Tage gestaltet haben.

Schulsozialarbeiterteam